Vorsitzende/r
Gerwin Harand
Postanschrift
Hofbaumgärten 24, 73230 Kirchheim unter Teck
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Am 2. Juni 1962, vor 62 Jahren, stellte die AWO bundesweit den ersten Sozialberater für türkische Arbeitnehmer:innen ein, Pionierarbeit auf diesem Gebiet. Ganz so alt ist Beratungsstelle in Kirchheim/Teck nicht, aber gefühlt es gibt sie schon ‚ewig‘.
Wie in der ganzen alten Bundesrepublik setzten sich die Klient:innen der AWO-Sozialberatung für Migranten in den 1980er Jahren vornehmlich aus Jugoslaw:innen und Türk:innen zusammen. Beide Gruppen waren kirchlich ungebunden. Mit dem Kriegsbeginn auf den Balkan, 1991, brachen auch innerhalb der jugoslawischen Gemeinschaft in Kirchheim Konflikte aus. Dies wirkte sich auf die Beratungsstelle aus. So wurde das Angebot nach und nach zu einer „Sozialberatung für Türken“ (Türkdaniä), und konnte auf Wunsch Türkisch stattfinden.
Seit 25 Jahren, 1999, der Euro war gerade zur Währung geworden, arbeitet Seyhun Özden für die „Sozialberatung für Türken“. In Kirchheim ist das Angebot der AWO für die Stadt wie die Klient:innen längst eine Institution.
Die Wertschätzung der Stadt drückt sich in doppelter Weise aus: zum einen findet die Beratung auf dem Gelände der Freihofrealschule statt und zum anderen unterstützt Kirchheim verlässlich die Beratungsstelle, verrät Gerwin Harand, der Vorsitzende der AWO Kirchheim/Teck, im Gespräch.
Die zentrale Lage hat ihre Kehrseite. Der Weg zur AWO-Beratungsstelle führt über steile Stufen in den zweiten Stock des Gebäudes – „barrierefrei ist das nicht“, bedauert Harand. „Ich habe Klient:innen, die warten im Auto und schicken ihre Kinder hoch“. Die Beratung wird dann über das Handy geführt, schildert Frau Özden.
213 Besucher:innen haben sich 2023 von Seyhun Özden und ihre Unterstützerin beraten lassen. Etwa 80% der Ratsuchenden im Jahr 2023 waren Frauen jeden Alters, viele traditionell mit Kopftuch. „Aber jede:r kann in die Beratung kommen, ob religiös oder nicht, mit Kopftuch oder ohne“, das ist Harand und Özden wichtig. Zunehmend nehmen auch türkisch sprechende Geflüchtete das Angebot an. Die Sozialberatung „soll ein Wegweiser sein“ und so verweist Özden diese Klient:innen dann auch an die Fachstellen weiter.
„Die Bandbreite der zu beratenden Themen ist sehr groß. Ein pensionierter Rentenfachmann steht ehrenamtlich für Auskünfte in türkischer Sprache zur Verfügung“, zählt Özden einen weiteren Pluspunkt auf. Die „Sozialberatung für Türken“ ist immer donnerstags von 15-17 Uhr geöffnet. An Feiertagen der Christen und Muslime ist die Beratung geschlossen. Notwendige Begleitungen werden auch außerhalb der Sprechzeit organisiert.
Der Ortsverein hat noch weitere Pläne. Gemeinsam mit dem Bezirksjugendwerk der AWO bietet der OV Kirchheim im nächsten Jahr ein Sommerferienprogramm in Jesingen an. Die Nachwuchsarbeit ist Harand ein Anliegen. Wie und ab wann die Anmeldung für das erste Jesinger Ferienprogramm beginnt, wird zeitnah bekannt gegeben.
Der AWO Ortsverband Kirchheim/Teck engagiert sich darüber hinaus finanziell in Indien. Gemeinsam haben die Mitglieder eine Patenschaft übernommen. Der Kontakt zum „Patenkind“ findet schriftlich statt. Das Geld für diese konkrete Hilfe wird durch den Verkauf der „Vogelimmobilien“ erreicht. Die selbstgebauten Vogelhäuschen werden, seit vielen Jahren, unter anderem auf dem Kirchheimer Weihnachtsmarkt verkauft
Interessierte am AWO Ortsverein Kirchheim bekommen auf der Internetseite des OV https://kirchheim-teck.awo-bw.de/ einen ersten Eindruck.